Geburtshilfe flächendeckend garantieren!
Heute habe ich mich mit Celsy Dehnert über die Situation von Hebammen ausgetauscht. Sie ist Verfasserin des „Brandbriefes zur Situation der Geburtshilfe in der Bundesrepublik Deutschland #sichereGeburt“. Wie viele vielleicht schon im eigenen Bekanntenkreis miterleben mussten, ist die Situation bei uns schlecht bestellt: Frauen werden von Kreissälen aufgrund von Hebammenmangel abgewiesen. Familien wird geraten, die Geburt aufgrund von Hebammenmangel zu verschieben oder direkt zum Kaiserschnitt zu greifen. Immer mehr Geburtsstationen schließen – auch in unserer Region – und frisch gebackene Mütter sind teilweise über Stunden unbetreut.
Bei uns auf dem Land ist vor allem die Wochenbettbetreuung zu Hause kaum mehr gegeben. Nicht erst seit dem neusten Schiedsspruch zwischen Gesetzlichen Krankenkassen und den Hebammenverbänden werden immer mehr Hebammen aus der Wochenbettbetreuung und der Geburtsvorbereitung verdrängt.
Darüber hinaus zahlen die Krankenkassen den Hebammen nur maximal 20 Kilometer Fahrtweg für die Wochenbettbetreuung bei den Eltern zu Hause. In unseren Landkreisen Nienburg und Schaumburg hat das zur Folge, dass viele Mütter schon seit längerem nicht mehr zu Hause versorgt werden können. Dabei ist die aufsuchende Wochenbettbetreuung in den Wochen nach der Geburt für die Gesundheit von Mutter und Kind unerlässlich! Gerade bei Fragen zum Stillen und anderen intimen Dingen brauchen wir unsere Hebammen – und zwar bei den Familien zu Hause, wenn sie das möchten.
Der Hebammen-Beruf braucht eine angemessene Bezahlung. Außerdem muss auch bei uns eine flächendeckende und ausreichende Hebammenversorgung gegeben sein. Die wohnortnahe, selbstbestimmte Geburt mit der freien Wahl des Geburtstortes und einer 1-zu-1 Betreuung darf in unserem reichen Land kein Luxus sein!
Daher unterstütze ich die Forderung von Frau Dehnert, für die ich mich im Bundestag stark machen möchte: Wir müssen die Hebammen-Versorgung zum Teil der Grundversorgung machen!