Kürzlich habe ich die Tafel in Nienburg besucht um mir einen Eindruck von der ehrenamtlichen Arbeit während der Corona-Krise zu machen. Die Geschäftsführerin Beate Kiehl sowie Andrea Walter, die als Teilzeitkraft bei der Tafel angestellt ist, führten mich durch die Räumlichkeiten. Mit den beiden sprach ich über die Herausforderungen der hiesigen Tafel und half anschließend bei den Vorbereitungen zur Lebensmittelausgabe. Besonders in der momentanen Situation sind hilfsbedürftige Menschen noch mehr auf unser Engagement angewiesen.
Nachdem ich mir einen ersten Überblick verschaffen konnte, packte ich selbst mit an – die eingetroffenen Lebensmittel müssen schnell durch die Gruppe von Mitarbeitenden, die größtenteils aus Ehrenamtlichen besteht, verpackt werden, damit alles für die Ausgabe, die um 14 Uhr startet, bereit steht. Es ist durch einen wahnsinniger logistischer Aufwand der Tafel Nienburg ermöglicht worden, den Landkreis flächendeckend mit Lebensmitteln für Bedürftige zu versorgen. Diese Versorgung darf nicht abbrechen.
Beate Kiehl und Andrea Walter erklären bei Ihrem Rundgang: „Wir sind sehr froh über das ehrenamtliche Engagement. In Zeiten der Corona-Krise war es uns vorerst nicht möglich, die Essenausgabe zu öffnen. Mittlerweile sind viele neue Ehrenamtliche dazu gekommen. Wir hoffen, dass diese Solidarität nicht abbricht, auch wenn die Leute wieder zurück in ihre Berufe gehen.“ Auch wenn die Tafel gerade monetäre Spenden erhalten hat, sei es für sie von großer Wichtigkeit, dass auch finanzielle Hilfen nicht abreißen.
Derzeit steht die Tafel zudem vor ganz praktischen Problemen, wie zum Beispiel dem Wegfall des Warteraums, der aus Hygienegründen von den bis zu 100 Kunden pro Ausgabe nicht genutzt werden kann. Sie müssen draußen warten, was bei Regen zu einer Herausforderung werden könnte.
Tafeln sind gemeinnützige Einrichtungen, die sich um die Verpflegung besonders hilfsbedürftiger Menschen kümmern. Die Tafeln erhalten Lebensmittel als Spenden von Supermärkten, Discounter oder Lebensmittelproduzenten vor Ort. Die Tafeln stellen sich gegen die Wegwerfgesellschaft, indem sie Lebensmittel, die noch haltbar und genießbar sind, an Bedürftige verteilen. Eine Bedürftigkeit muss von den Kunden nachgewiesen werden, zum Beispiel in Form von Renten- oder Arbeitslosen-Bescheiden.
Dazu berichtete die SHG-Aktuell.de am 30.04.2020:
Auch die Schaumburger Nachrichten schrieben über meinen Besuch der Tafel: