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Besuch im Nienburger Filmpalast am Hafen

Die Corona-Krise hat die Filmbranche schwer getroffen. Daher habe ich den Filmpalast am Hafen in Nienburg besucht, um mit dem Kinobetreiber Holger Glandorf sowie mit seinem Projektkoordinator Walter Meinders über die Situation des Kinos seit der Schließung im März und den bisherigen Maßnahmen zur Überwindung der Corona-Krise zu sprechen. Darüber hinaus besuchte ich auch den Filmhof in Hoya und sprach mit den dortigen Kinobetreibern. Auch und gerade in der Krise müssen wir die Lichtspielhäuser aufrechterhalten, stabilisieren und gegebenenfalls mit staatlichen Mitteln stärken.

Seit dem 16. März sind aufgrund der von Bund und Ländern beschlossenen „Leitlinie gegen die Ausbreitung des Coronavirus“ unsere heimischen Kinos geschlossen. Kinos haben seitdem keine Einnahmen mehr und produzierte Filme aktuell keine Chance auf eine Ausstrahlung.

Der Betreiber des Filmpalastes am Hafen, Holger Glandorf, hatte in den vergangenen Wochen viel versucht, um eine Wiedereröffnung zu erreichen. Ein passendes Hygienekonzept ist bereits erarbeitet. Ein Öffnungsdatum konnte ihm vom Land leider bislang noch nicht genannt werden. Die Ungewissheit über die Frage, wann endlich eine Wiedereröffnung stattfinden kann, sei wohl das Schlimmste, so Glandorf, der letztes Jahr erst Millionen in den Neubau des Kinos Am Hafen in Nienburg investiert hatte.

Kinos hätten zudem mit recht hohen Fixkosten zu kämpfen: Die Mieten und Nebenkosten sowie die Finanzierungen liefen weiter und auch die Kinotechnik müsse bezahlt werden. Diese Tatsache stelle viele kleine und mittelständische Betriebe auch ohne Corona-Krise vor große Herausforderungen.

„Die Filmverleiher bieten erst dann neue Filme wieder an, wenn auch alle Kinos in Deutschland wieder geöffnet werden dürfen. Das ist natürlich für uns ein zusätzliches Problem“, so Glandorf.

Hier müssen Bund und Länder nochmal nachbessern. Wir brauchen dringend eine Planungssicherheit und zeitnahe Öffnungsperspektiven für die Kinos in Niedersachsen. Darüber hinaus muss es kurzfristige Lösungen für Kultureinrichtungen wie Kinos geben, die oftmals ohne finanziellen Rückhalt leben und keine Chance haben, Kredite abzuzahlen. Ich hoffe, dass die im Konjunkturprogramm beschlossene Überbrückungshilfe über 25 Milliarden Euro für kleine und mittlere Unternehmen hier Einbußen abfangen kann. Andernfalls werden wir nochmal nachlegen müssen.

Dazu berichtete die Harke am Sonntag (07.06.2020):