Kürzlich traf ich meinen Paten des Parlamentarischen Patenschafts-Programms Max Rose. Der 17jährige aus Nienburg hat das vergangene Schuljahr als Junior-Botschafter in den USA gelebt. Leider musste das Programm im März Corona-bedingt abgebrochen werden.
Ich bin sehr froh, dass Max gesund aus den USA zurückkehren konnte und er trotz der Verkürzung des Aufenthalts um drei Monate wichtige Erfahrungen gesammelt hat. Sprachlich und auch kulturell lernt man durch solch einen längeren Aufenthalt ein Land nochmal in einer ganz anderen Tiefe kennen.
Rose, der von Sommer 2019 bis Mitte März in Amherst, Massachusetts gelebt, besuchte dort die Belchertown High School und wohnte bei einer Gastfamilie. Neben seinem normalen Schulalltag in der High-School hatte er zudem die Möglichkeit, an weiteren Punkten des PPP-Programms teilzunehmen. Hierzu zählten der Aufenthalt in Washington D.C. und der Besuch des amerikanischen Kongresses. Besonders spannend empfand der Nienburger hierbei die kurze Station als Zuschauer beim Amtsenthebungsverfahren gegen den amerikanischen Präsidenten Donald Trump.
Zur verfrühten Rückkehr berichtet Max Rose: „Es lagen keine 48 Stunden zwischen einer E-Mail vom State Departement und meinem Ankommen in Deutschland. Die Agenturen haben uns Schülerinnen und Schüler sehr schnell zurück nach Deutschland geschickt. Ich konnte mich mal gerade so von meinen neuen Freunden in der High School verabschieden.“ Dennoch empfindet der junge Stipendiat das Vorgehen als vollkommen richtig. Nun geht es für Rose erstmal wieder in die elfte Klasse seines Nienburger Gymnasiums, wo er im kommenden Schuljahr regulär in die gymnasiale Oberstufe wechseln wird.
Neben seinem Bericht über den Aufenthalt, thematisiert der 17jährige mit mir auch die Wichtigkeit anderer Themen. So fände er es im Vergleich zu den USA sehr gut, dass es in Deutschland eine Vielzahl unabhängiger Medien gäbe. In den USA beschränke sich die Medienlandschaft sehr stark auf zwei Pole: die pro-demokratischen und die pro-republikanischen.
Das Parlamentarische-Patenschafts-Programm bietet Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, mit anderen amerikanischen Jugendlichen die High School zu besuchen. Es zeigt, was es bedeutet, bei einer amerikanischen Gastfamilie Zuhause zu leben. Junge Berufstätige oder Auszubildende können durch das Stipendium für ein halbes Jahr ein College besuchen und anschließend die andere Hälfte des Jahres in einem amerikanischen Betrieb arbeiten, um internationale Arbeitserfahrung zu sammeln.
Im kommenden Jahr geht das Programm hoffentlich wieder planmäßig an den Start. Bewerbungen für die 38. Runde des PPP können bis zum 11. September 2020 bei der zuständigen Austauschorganisation Partnership International e.V. eingereicht werden. Es wäre mir eine große Freude, auch im kommenden Jahr, die Patenschaft für einen jungen Menschen übernehmen zu dürfen.
Dazu berichtete die Kreiszeitung am 11.06.2020: