Gemeinsam mit den SPD-Bundestagsabgeordneten Johannes Schraps aus Hameln und Bernd Westphal aus Hildesheim war ich kürzlich zu Gast beim Landkreis Schaumburg, um mich über die Wasserstoffmodellregion Schaumburg und das geplante HyStarter-Projekt auszutauschen. Schaumburg will Wasserstoff-Zentrum werden. Für unsere Kommunen ist das eine außerordentlich große Chance. Die Zukunftstechnologie der Wasserstofftechnik kann für die mittelständisch geprägte Region zu einem ganz wichtigen wirtschaftlichen Standbein werden. Der Landkreis hat sich hier gegen über 80 Kommunen und Regionen aus Deutschland durchgesetzt. Das ist ein Gewinn für die ganze Region.
Der Landkreis Schaumburg fungiert in diesem Projekt als sogenannter Kümmerer, der zunächst ein Netzwerk wichtiger Akteure aufbaut, um in Strategiedialogen ein in den Grundzügen akzeptiertes und durch alle beteiligten Akteure mitgetragenes Konzept zur Realisierung einer regionalen Wasserstoffwirtschaft zu erarbeiten. Da im Landkreis Schaumburg keine außergewöhnliche Dichte an Wind- und PV-Anlagen vorhanden ist, wird neben der Elektrolyse in der Sekundärnutzung von Kohlenwasserstoffen zur Wasserstoffproduktion ein Zukunftsmodell gesehen. Darüber hinaus wird unter anderem an eine Strom- und Wärmeversorgung größerer Gebäudekomplexe durch regenerativ erzeugten Wasserstoff gedacht.
Mit dem Projekt HyStarter, welches über 12 Monate bei der Konzeptentwicklung fachlich und organisatorisch durch ein Expertenteam begleitet wird, sollen Kommunen und Regionen gezielt dazu motiviert werden – je nach Ausgangslage – erste Ideen für integrierte Konzepte zu entwickeln, Pläne zu konkretisieren sowie einen Fahrplan zur Realisierung auszuarbeiten. In Folgeschritten kann man sich für eine weitere Unterstützung durch die Bundesregierung bewerben, um das Konzept umzusetzen.
„Innerhalb des Projektes werden vielfältige Ideen zur Erzeugung und Nutzung von Wasserstoff entwickelt. Wichtig ist dabei der Praxisbezug, um im Anschluss an das HyStarter-Projekt mit Fördermitteln die Projektideen zu vertiefen, zu berechnen und in die Umsetzung konkreter Projekte zu gehen. Das hat dann das Potential, wirtschaftlich für unsere Region neue Impulse zu setzen“, beschreibt es Landrat Jörg Farr.
Der wirtschaftspolitische Sprecher der Bundestagsfraktion Bernd Westphal ergänzt: „Ich begrüße die Initiative im Bereich der Wasserstoffproduktion und Anwendung sehr. Ich freue mich, dass Schaumburg hier in Niedersachsen eine Vorreiterrolle übernimmt und erhoffe mir natürlich eine Signalwirkungen für das ganze Land.“
Johannes Schraps, Abgeordneter aus dem Nachbarwahlkreis Hameln-Pyrmont – Holzminden, betont die Zusammenarbeit: „Auf der gesamten Weserschiene pflegen die Landkreise institutionalisiert über die Regionale Entwicklungskooperation ohnehin einen engen Austausch. Ich halte es für vollkommen richtig, wenn der Landkreis Schaumburg bei diesem tollen Projekt ebenfalls die benachbarten Wahlkreise einbezieht. Gemeinsam wird das Weserbergland dann von dieser Zukunftstechnologie profitieren können.“
Dazu berichtete die SHG Aktuell am 17.07.2020:
Außerdem berichteten die Schaumburger Nachrichten am 27.07.2020: