Häusliche und sexuelle Gewalt sind ein gesamtgesellschaftliches Problem. Opfer müssen Hilfe bekommen und sie niedrigschwellig in Anspruch nehmen können – gerade jetzt in Corona-Zeiten, in denen bundesweit mehr und mehr Frauen auf Hilfsangebote nach häuslicher Gewalt angewiesen sind. Auch wenn die Zahlen der hilfesuchenden Mädchen und Frauen bisher in Stadthagen in den Zeiten der stärksten Corona-Schutzmaßnahmen trotz der erschwerten Bedingungen relativ gleich geblieben sind, so sind sie in den letzten Wochen mit den Lockerungen mehr als üblich angestiegen. Ich bin ich froh, dass die Mitarbeiterinnen von BASTA ihre Sprechzeiten erweitert haben, um im Notfall zur Verfügung zu stehen. Wenn es Corona-bedingt weniger Möglichkeiten gibt, die Wohnung zu verlassen, steigt auch die Wahrscheinlichkeit dafür, dass die gewaltausübende Person zu Hause ist. Betroffene trauen sich dann möglicherweise weniger, eine Hotline wie die von BASTA anzurufen. Umso wichtiger ist es, dass sie wissen, dass es das Angebot gibt und zum Beispiel auch auf Spaziergängen genutzt werden kann. Ich bin sehr dankbar, dass wir in Stadthagen eine solche Anlaufstelle haben.
Das Beratungsangebot richtet sich an ratsuchende Frauen und Mädchen sowie Angehörige und professionelle Fachkräfte. Auch die Angehörigen von Betroffenen können sich an BASTA wenden. Als unabhängige Fachberatungsstelle gegen sexualisierte Gewalt und Beratungsstelle für Mädchen und Frauen in Krisensituationen jeder Art, ist das Einzugsgebiet der gesamte Landkreis Schaumburg. Die Mitarbeiterinnen Birgit Baron und Claudia Walderbach berichten, dass ein wichtiger Teil ihrer Arbeit darin bestehe, Schulungen zum Thema sexueller Missbrauch für alle Berufsgruppen anzubieten, die mit Kindern und Jugendlichen arbeiten. Dies empfiehlt auch die Kommission zur Prävention von sexuellem Missbrauch an Kindern und Jugendlichen in ihrem Bilanzbericht, an dem BASTA mitgearbeitet hat.
Birgit Baron erläutert zudem: „Leider können wir Schulungen und Organisationsberatung zu Schutzkonzepten gegen sexuellen Missbrauch für Schulen und soziale Einrichtungen nur anbieten, soweit unsere Personalkapazitäten es zulassen. Wir hoffen auf eine zukünftig bedarfsgerechtere Förderung dieses Bereichs durch das Land Niedersachsen.“
Karsten Becker sagte diesbezüglich seine Unterstützung zu. „Ich habe dieses Anliegen bereits den zuständigen Fachpolitikern unserer Landtagsfraktion mit der Bitte um Prüfung und Aufnahme in die Beratungen für das Haushaltsjahr 2021 weitergeleitet“, so Becker. „Vor dem Hintergrund der wichtigen gewaltpräventiven Arbeit von BASTA befürworte ich den bedarfsgerechten Ausbau des Beratungsangebots und setze mich gern für eine dementsprechende Förderung ein.“
Für einen Beratungstermin bei der Mädchen- und Frauenberatung, kann unter der Telefonnummer 05721/ 91048 Kontakt mit den Mitarbeiterinnen aufgenommen werden. Darüber hinaus erreicht man unter der kostenlosen Telefonnummer 08000 116 016 das Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen.
Dazu berichtete die Bückeburg lokal am 02.09.2020: