Der Bund fördert die konzeptionelle Entwicklung einer nationalen Plattform für Tierversuchsersatzmethoden mit 3 Millionen Euro. Das hat der Haushaltsausschuss des Bundestages in der vergangenen Sitzungswoche beschlossen. Die Plattform soll dazu beitragen, Tierversuche zu reduzieren und gänzlich zu vermeiden. Die Förderung der Plattform geht auf eine Initiative von SPD-Bundestagsabgeordneten zurück, bei der ich auch mitgearbeitet habe. Worum es uns geht?
Alternative Forschungsmethoden, die ohne Tiere auskommen, können an vielen Stellen Tierversuche ersetzen und damit Tierleid verhindern beziehungsweise sind auf dem besten Weg, ohne Versuchstiere auszukommen. Ein Hindernis dabei: Bisher gibt es keine einheitliche Datenbank für diese Ersatzmethoden, die eine Übersicht über alle Methoden, Forschungsergebnisse und Anwendungszwecke bietet. Das ändert sich nun – der Bund fördert die konzeptionelle Entwicklung einer solchen Datenbank im ersten Schritt bis 2021 mit 3 Millionen Euro.
Die Datenbank ist nicht nur Grundlage dafür, vielversprechende Ansätze zu sammeln und bis zur Anwendungsreife weiterzuentwickeln. Die Ersatzmethoden für Tierversuche sollten im Falle eines neuen Antrags für einen Tierversuch für die Antragstellende, aber auch für die Genehmigungsbehörden, unkompliziert abrufbar sein. Nur so kann verhindert werden, dass Tierversuche stattfinden, obwohl es womöglich schon geeignete Alternativen gibt, diese aber nicht bekannt sind beziehungsweise nicht als geeignet erkannt werden. Eine solch strategisch angelegte Plattform für Alternativmethoden ist ein wirksamer Schritt für mehr Tierschutz und ein wichtiges Signal auf dem langen und nicht ganz einfachen Weg hin zu einer tierversuchsfreien Gesellschaft. Das ist unser Ziel.
Neben mir haben folgende SPD-Bundestagsabgeordnete an dieser Initiative mitgearbeitet: Nezahat Baradari, Ulrich Freese, Metin Hakverdi, Susanne Mittag, Markus Paschke, René Röspel, Ernst-Dieter Rossmann und Swen Schulz.