Bei einem Besuch im Sonnenbrinkbad Obernkirchen tauschte ich mich mit Oliver Schäfer, dem 1. Vorsitzenden des Fördervereins Sonnenbrinkbad Obernkirchen e.V., über die Situation lokaler Badeanstalten in der Corona-Pandemie aus.
„Das Sonnenbrinkbad Obernkirchen ist wegen seiner Stellung in der privaten Trägerschaft des Fördervereins eine Ausnahme, da sich ein Großteil der deutschen Bäder in kommunaler Hand befinden“, erklärt Oliver Schäfer. „Aus eben dieser besonderen Stellung ergeben sich besondere Probleme, die durch die Corona-Pandemie ausgelöst wurden und werden.“
Die durch das eigene Hygienekonzept begrenzte und durch elektronische Eingangskontrollen überwachte Besucherzahl von maximal 350 Gästen in drei aufeinanderfolgenden Zeit-Slots pro Tag würde für eine deutlich geringere Besucherzahl sorgen als noch in der Saison 2019. Zudem würden durch die vergleichsweise niedrige Auslastung entstehenden Einkommensdefizite durch die steigenden Personalkosten aufgrund gründlicher Reinigung und Desinfizierung aller öffentlichen Flächen im Bad noch verstärkt, sodass es langfristig zum Aufstau nötiger Instandhaltungsarbeiten kommen könne.
Bei meinem Besuch stellte ich fest, dass die Sanierung und Instandhaltung unserer Badeanstalten aufgrund der Corona-Pandemie in Zukunft verlässlicher sichergestellt werden muss, um ihre wichtige Position als Sport-, Freizeit- und Begegnungsstätte im gesellschaftlichen Zusammenleben zu erhalten. Denkbar wäre dabei eine Neuauflage des Förderprogrammes für Sportstätten des Bundes, um sowohl privat geführte Badeanstalten wie das Sonnenbrinkbad Obernkirchen, als auch Bäder in kommunaler Trägerschaft finanziell zu entlasten.