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Unternehmensbesuch bei Chr. Hansen

Vor kurzem habe ich den Standort Nienburg des Biotechnologieunternehmens Chr. Hansen in Nienburg besucht. Vor Ort wurde ich unter anderem von Herrn Erkes, Herrn Artner, Dr. Claudia Müller und dem Geschäftsführer Carsten Rou in Empfang genommen. Bei dem Gespräch ging es vor allem um die Tätigkeiten des Unternehmens in Nienburg sowie die damit verbundenen Herausforderungen.

Am Standort Nienburg des Unternehmens arbeiten 150 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von insgesamt 3.500 weltweit. Seit 2019 wurde das Unternehmen im Rahmen des Weltwirtschaftsforums in Davos zum nachhaltigsten Unternehmen der Welt ausgezeichnet und setzt darauf durch nachhaltige Lösungen einen Beitrag zu einer gesunden Ernährung zu leisten. In Nienburg werden dafür Lebensmittelkulturen sowie Enzyme entwickelt und hergestellt. Bei Chr. Hansen arbeiten diverse Fachkräfte in unterschiedlichen Bereichen. In dem Komplex von 15 Gebäuden ist ein Großteil – 60 Mitarbeitende – für das operative Geschäft verantwortlich. Allerdings sind auch 20 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vor Ort tätig, die sich unter anderem um die (Weiter-) Entwicklung der Produkte kümmern. Somit sind sie auf Fachkräfte mit unterschiedlichen Schwerpunkten angewiesen, die es zu sichern gilt. Allerdings besteht auch der Bedarf nach weiteren gut ausgebildeten Fachkräften. Entsprechend wichtig ist der Standort Nienburg für das Unternehmen, da hier essenzielle Enzyme für Lebensmittel sowie Probiotika zur Reduzierung von Antibiotika entwickelt werden. Deshalb wird auch über eine potenzielle Expansion nachgedacht, wofür die Flächen bereits bereitstehen.

Die Bedeutung des Standortes für die Branche und vor allem die Kunden betonte auch der Geschäftsführer der Chr. Hansen Carsten Rou „Gemeinsam mit anderen Unternehmen aus der Branche haben wir in Nienburg einen Biotechnologie-Cluster gebildet, in dem wir durch intensive Partnerschaften Innovationen vorantreiben. Unser Standort ist für uns und unsere Kunden aus der Lebensmittelindustrie von hoher Bedeutung. In jedem zweiten Käse weltweit befinden sich beispielsweise unsere kleinen Helfer. Solche guten Bakterien schützen Lebensmittel vor Krankheits- und Verderbniserregern und machen sie auf ganz natürlichem Wege länger haltbar. Gleichzeitig wirken sie sich auch positiv auf den Geschmack oder die Konsistenz aus und können einen positiven Beitrag für die Gesundheit leisten.“

Das Unternehmen mit seinen innovativen Ansätzen erlebt allerdings auch lebensmittelrechtliche Herausforderungen in der Europäischen Union. Es gibt rechtliche Grenzen, wenn neue Bereiche in der Biotechnologie erforscht werden. Rechtsunsicherheit herrscht aus Sicht des Unternehmens bei den Regularien von Zutaten und Zusatzstoffe. Hier gibt es keine einheitlichen Vorgaben. In unserem Gespräch haben deshalb auch Vertreterinnen und Vertreter des Unternehmens den Wunsch nach einer einheitlichen Rechtssicherheit geäußert.

Für mich als heimische Bundestagsabgeordnete ist es immer wieder sehr interessant, Unternehmen und Betriebe aus den unterschiedlichsten Wirtschaftszweigen zu besuchen. Ich bin mal wieder begeistert, was für unterschiedliche Branchen in meinem Wahlkreis, insbesondere in Nienburg, niedergelassen sind. Es zeigt, wie attraktiv die Region ist. Dies liegt vor allem auch an den gut ausgebildeten Bürgerinnen und Bürgern aus Nienburg und Schaumburg.

Um dies weiterhin zu gewährleisten braucht es eine weitere Priorisierung des Bildungsangebots und insbesondere einen Perspektivwechsel gegenüber der beruflichen Bildung. Denn diese bildet die Grundlage unseres Wohlstandes und ist ein Kernthema erfolgreicher sozialdemokratischer Politik.