Ich habe mich kürzlich zu einem online-Gespräch mit dem Geschäftsführer der Stadtwerke Nienburg Thomas Breer getroffen. Anlass des Gespräches waren die drastisch steigenden Energiepreise, die uns allen Sorge bereiten.
Breer legte in dem Gespräch die aktuelle Entwicklung am Energiemarkt und die daraus folgenden Konsequenzen für Verbraucherinnen und Verbraucher dar. Angebot und Nachfrage am Energiemarkt haben sich extrem auseinander entwickelt. So verbucht vor allem die Angebotsseite von Gaslieferungen einen drastischen Rückgang. Wohingegen die Gasnachfrage erneut gestiegen ist. Die Gründe für diese Entwicklung sind vielfältig. Globale Konflikte, die kurzfristige Einkaufspolitik mancher Lieferanten sowie die Öffnung des Energiemarktes sind nur einige relevante Faktoren. Die Folge: enorme Preissteigerungen der Großhandelsenergiepreise, der zahlreiche Anbieter nicht mehr standhalten konnten. Speziell Energielieferanten, die mit „Discounter-Preisen“ am Markt agierten, mussten teilweise ihren Geschäftsbetrieb einstellen. Kundinnen und Kunden haben dadurch ihren Anbieter verloren und müssen nun zu erheblich schlechteren Konditionen Energie beziehen.
Auch die Stadtwerke Nienburg mussten aufgrund der geänderten Beschaffungssituation ihre Preise zum 01.03 dieses Jahres erhöhen.
Insbesondere Menschen mit geringem Einkommen, sind von der aktuellen Preisentwicklung massiv betroffen.
Die Politik hat daher bereits auf die Preisexplosionen reagiert und einen Heizkostenzuschuss für Menschen mit geringem Einkommen vereinbart. Im Bundeshaushalt werden rund 130 Millionen Euro dafür zur Verfügung gestellt. Der Zuschuss wird über das Wohngeld abgewickelt, wodurch eine schnelle und unkomplizierte Auszahlung gewährleistet ist. Konkret ist ein einmaliger Zuschuss in Höhe von 135 Euro für einen Singlehaushalt, von 175 Euro für einen Zweipersonenhaushalt plus 35 Euro für jede weitere im Haushalt lebende Person, vorgesehen. Die Einbeziehung weiterer Einkommensgruppen wird noch geprüft. Herr Breer warb in diesem Zusammenhang für die Senkung der Mehrwertsteuer auf Strom und Heizenergie von 19 auf 7 Prozentpunkte als schnellen und unbürokratischen Weg zur spürbaren Entlastung aller privaten Haushalte.
Der enorme Anstieg der Energiepreise macht mir große Sorgen. Sie dürfen nicht dazu führen, dass Menschen in Deutschland und auch hier bei uns in der Region im Winter frieren müssen und es sich nicht leisten können, ihre Wohnung zu beheizen. Energieversorgung ist für mich und für meine Partei eine Frage der Daseinsvorsorge. Daher bin ich sehr froh, dass wir für Menschen mit geringem Einkommen unmittelbar und schnell Abhilfe schaffen. Ich werde die weitere Preisentwicklung genau im Blick behalten und mich für bezahlbare Energie für alle Verbraucherinnen und Verbraucher einsetzen. Eine warme Wohnung darf nicht zum Luxusgut unsere Gesellschaft werden.