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„Die Arbeiterwohlfahrt Schaumburg leistet wichtige Arbeit“ – Im Gespräch bei der AWO Schaumburg

Bei meinem Besuch bei der Arbeiterwohlfahrt (AWO) Schaumburg habe ich mich über die aktuellen Themen und Herausforderungen bei der Arbeit des Sozialverbandes informiert. Gemeinsam mit der AWO-Geschäftsführerin im Landkreis Schaumburg, Heidemarie Hanauske, dem Vorsitzenden der AWO-Schaumburg, Heinz-Gerhard Schöttelndreier, und dem Landtagskandidaten Jan-Philipp Beck (SPD), tauschte ich mich über die Hilfsangebote der AWO für ukrainische Geflüchtete, die ehrenamtliche Arbeit im Landkreis und über das Frauenhaus aus.

 

Zu Beginn des Gespräches berichtet Heidemarie Hanauske, dass aktuell circa 1.684 Geflüchtete aus der Ukraine im Landkreis Schaumburg angekommen seien und auf Kreisebene ein Krisenstab zur Unterbringung und Versorgung der Flüchtlinge einberufen wurde. Die Geflüchteten aus der Ukraine hatten zu Beginn ihrer Ankunft vermehrt den Wunsch, zeitnah wieder zurück in die Ukraine zu kehren. „Dies hat sich aktuell aufgrund der weiteren Entwicklungen in der Ukraine verändert“, erklärt Hanauske.

Hier kann ich nur loben, gerade vor dem Hintergrund der schwierigen Bedingungen, dem Einsatz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der AWO und der vielen Ehrenamtlichen. Mit ihrer Vielzahl an ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern leistet die AWO Schaumburg einen unschätzbaren Einsatz für die Menschen in unserer Region. In unsicheren Zeiten wie diesen bietet sie verlässliche Strukturen und Stabilität, ohne die wir die sozialen Folgen der Corona-Pandemie  oder die Betreuung Geflüchteter nur schwer auffangen können.

 

Bei der Frage, welche Anforderungen der AWO es denn an die Politik gäbe, berichten Hanauske und Schöttelndreier der Bundespolitikerin davon, dass die Informationen vom Land Niedersachsen, wann welche Flüchtlinge im Landkreis ankommen, sehr spontan eintreffen und so keine ausreichenden Vorbereitungen getroffen werden können. „Von den Haupt- und Ehrenamtlichen wird an dieser Stelle sehr viel Flexibilität abverlangt, die langfristige Planungen nicht ermöglichen.“

Für Jan-Philip Beck und mich steht fest, dass wir das Problem der Kommunikation und Ankündigung von der Ankunft der Flüchtlinge mit auf die Landesebene nehmen werden. Die Arbeit in der Flüchtlingshilfe muss vollumfänglich unterstützt werden. Vermeidbare Schwierigkeiten, verursacht durch die beispielsweise mangelnde Kommunikation, dürfen die engagierten ehren- und hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht einschränken, da sind wir uns einig.

 

Doch neben der schon ohnehin belastenden Situation, hat die AWO Probleme auch Menschen für das Ehrenamt zu gewinnen. „Uns geht es wie vielen anderen Verbänden im Land auch: Es wird immer schwieriger, vertrauenswürdige und motivierte Helferinnen und Helfer zu finden. Das ist das Spiegelbild einer Gesellschaft, in der sich viele Menschen, auch in den sog. neuen Medien, immer mehr individualisieren und dabei häufig nur auf sich bezogen sind“, bemerkt Schöttelndreier. Für Jan-Philipp Beck und mich ist klar, dass auch die Politik noch mehr Anstrengungen unternehmen müsse, um das Ehrenamt attraktiver zu machen.

 

Zum Ende des Gesprächs wurde das Frauenhaus in Schaumburg thematisiert. „Das Frauenhaus hat seit der Eröffnung 1987 Hunderten von Frauen und ihren Kindern Schutz geboten. „Viele Frauen wurden hier unterstützt und zu einem selbstbestimmten Leben verholfen“, erklärt Hanauske. „Wir müssen leider beobachten, dass der Bedarf an Plätzen in dem Frauenhaus steigt. Mögliche Gründe dafür können die Corona-Pandemie und die Isolation zu Hause mit dem Partner sein. Wir sehen daran, dass die Investitionen in das Frauenhaus und der Ausbau sinnvoll waren“, führt die Geschäftsführerin aus.

Das Frauenhaus im Landkreis Schaumburg ist ein wichtiger Bestandteil für die Selbstbestimmung der Frau und die Arbeit ist leider in unserer Welt unverzichtbar. Daher sind wir froh, dass die AWO hier eine sehr gute Arbeit leistet und die Verwaltung sowie der Kreistag Schaumburg diese Arbeit unterstützt. Denn nur wenn Politik und Sozialverbände gemeinsam an einem Strang ziehen, lässt sich die Fürsorge der Schwächsten in unserer Gesellschaft gerecht und fair abdecken.