Wie sehr die Corona-Pandemie sich besonders in den sozialen Bereichen auswirkt, davon konnte ich mir einmal mehr bei meinem Besuch gemeinsam mit dem stellvertretenden Landrat Jan-Philipp Beck beim SoVD-Kreisverband in Stadthagen ein Bild machen.
Gleich zu Beginn sprach der Kreisvorsitzende Hans-Dieter Brand von stagnierenden Mitgliederzahlen des Sozialverbandes. „Durch Corona konnten keine Veranstaltungen durchgeführt werden“, erklärte er, „und dadurch sind auch die sozialen Kontakte in den Ortsverbänden weniger geworden“. Fast zwei Jahre war die Geschäftsstelle an der Breslauerstrasse für Besucher nur über Service-Telefon oder Terminabsprachen coronabedingt erreichbar.
Kreisweit zählen zweiundzwanzig Ortsverbände zum SoVD-Schaumburg mit rund 7600 Mitgliedern. „Zudem vollzieht sich zurzeit ein Generationswechsel“, führte Brand an. Einige Ortsverbände können die Vorstandsämter nicht mehr besetzen, was die Fusion einzelner Verbände zur Folge hat“, so Brand weiter.
Wie wichtig die Arbeit des SoVD nicht nur im sozialen Miteinander, sondern auch in der kompetenten Beratung bei sozialrechtlichen Fragen ist, zeigt sich zudem in zahlreichen Verfahren in denen der Sozialverband seine Mitglieder unterstützt. „Dabei wächst die Zahl der Verfahren deutlich an“, betonte der Kreisvorsitzende. „In insgesamt rund 530 Verfahren konnten wir rund eine Million Euro erstreiten“.
Zwei große Themen nannte Brand als besonders prioritär. Zum einen die große Zahl der Rentner und Rentnerinnen, die bei dem Energie-Entlastungspaket der Bundesregierung nicht berücksichtigt worden sind. „Man muss kein Querdenker sein, um das als großen Fehler zu betiteln“, macht Brand klar. „Wir sprechen hier über einen großen Teil der Bevölkerung, der leer ausgeht“.
„Man muss die Menschen zufriedenstellen, damit sie nicht den Glauben an die Gesellschaft verlieren“, warnte er eindringlich.
Bereits mehrere Milliarden sind als Entlastungen an die Bürger und Bürgerinnen gegeben worden, dennoch verstehe ich das Anliegen Hans-Dieter Brands und verspreche das Thema mit nach Berlin zu nehmen. Hier wird es sicherlich noch Handlungsbedarf geben.
Als zweiten großen Aspekt nannte Brand die Inklusion für Menschen mit Behinderung und zwar in allen Altersklassen. Hier sieht der Vorsitzende die mangelnde Barrierefreiheit weiterhin als großes Mainstream-Thema an. „Überall im öffentlichen Bereich muss hier nachgebessert werden“, so der Kreisvorsitzende. Besonders wies er auf die steigenden Taxi-Preise bei Fahrten für Menschen mit Behinderung hin.
Jan-Philipp Beck sowie auch ich stimmen zu und versprechen uns für das Thema an den zuständigen Stellen stark zu machen.