Der Bundestagsabgeordneten des benachbarten Wahlkreises Rotenburg I – Heidenkreis Lars Klingbeil besuchte kürzlich auf Einladung des Europaabgeordneten Bernd Lange (beide SPD) und mir die Firma Ferdinand Wesling in Rehburg-Loccum. Inhaber Ferdinand Wesling junior sowie Andreas Jeschke, einer der Geschäftsführer, sprachen mit den Abgeordneten über die Tätigkeitsfelder und Herausforderungen des Unternehmens.
Bei diesem Kurzbesuch hat die Firma Ferdinand Wesling meinen Abgeordnetenkollegen Lars Klingbeil, Bernd Lange und mir sehr eindrucksvoll gezeigt, wie sie in Europa im Bereich Naturstein tätig ist. Es hat mich sehr gefreut, diesen hochkarätigen Gästen ein erfolgreiches Unternehmen direkt in meiner Heimatstadt präsentieren zu können.
Das Unternehmen Ferdinand Wesling beschäftigt sich mit Baustofflogistik, Rohstoffgewinnung und Betonproduktion und ist mit rund 770 Mitarbeitenden und einem Umsatz von 94 Millionen Euro (2022) ein klassischer Mittelständler. Von mehr als 25 Standorten aus beliefert Wesling beispielsweise den Kölner Dom, die Stiftskirche in Soest und europäische Projekte wie die Börse in Kopenhagen oder den Schlossbau in Schweden. Stolz berichtete man vor Ort auch über den größten 3D-Drucker Deutschlands.
Um qualifizierte neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu gewinnen, setzt das Unternehmen verstärkt auf Auszubildende und versucht, als attraktiver Arbeitgeber junge Talente an sich zu binden. Auch einige Auszubildende nahmen zeitweise am Gespräch teil.
Dazu der SPD-Bundestagsabgeordnete und SPD-Parteivorsitzende Lars Klingbeil: „Der persönliche Austausch mit inhabergeführten Unternehmen ist mir sehr wichtig. Diese Gespräche vermitteln einen guten Eindruck über deren derzeitige Situation und bieten vor allem Raum für die Diskussion kritischer Fragen. Es ist immer unser Bestreben, die Erkenntnisse aus diesen Gesprächen in unsere Arbeit mit einzubeziehen. Auch als Ausbildungsbetrieb macht die Firma Wesling einen guten Eindruck. Im Gespräch mit den Auszubildenden zeigten sich diese zufrieden mit ihrem Ausbildungsplatz.“
Weiterführend der Abgeordnete und Vorsitzende des Ausschusses für Internationalen Handel des Europäischen Parlaments Bernd Lange: „Nachhaltige Rohstoffversorgung ist ein wichtiges Thema für Europa. Wir werden uns verstärkt um die richtigen Rahmenbedingungen kümmern, so dass Unternehmen wie die Firma Ferdinand Wesling hier ihren Beitrag leisten können. Dazu gehört auch die weitere Stärkung der dualen Ausbildung, um qualifizierte Fachkräfte dafür zu haben.“
Die Herausforderungen, denen sich Wesling stellen muss, sind vielfältig: Fachkräftemangel, hohe Energiekosten und Bürokratie. Eine der größten Belastungen ist der hohe bürokratische Aufwand – ein Beispiel: Früher dauerten Genehmigungsverfahren zwei bis drei Jahre, heute sind es fünf bis zehn Jahre. Bei so langen Bearbeitungszeiten belasten die Vorinvestitionen das sehr kapitalintensive Geschäft.
Inhaber Ferdinand Wesling junior führte dazu aus: „Wir brauchen klare politische Rahmenbedingungen, um langfristig Investitionssicherheit zu gewährleisten. Dies ist erforderlich, um das benötigte Eigen- und Fremdkapital für die Entwicklung des Unternehmens zu generieren.“
Darüber hinaus wurde das Thema Rohstoffgewinnung beleuchtet. Die Unternehmensvertreter plädierten für eine stärkere regionale Rohstoffgewinnung und weniger Importe. So sei beispielsweise die CO2-Bilanz bei heimischen Rohstoffen geringer. Statt regional abgebauter Kiese, Sande oder Kalksteine zu exportieren, sollten diese lieber im Inland verwertet werden. Allerdings hinkt gerade das Land Niedersachsen hier mit seinem Raumordnungs- und Gebietsentwicklungsplan hinterher, wodurch die Rohstoffgewinnung verbessert werden könnte.
„Ich bin dankbar für diesen offenen und ehrlichen Austausch. Ferdinand Wesling junior und Andreas Jeschke haben deutlich gemacht, vor welchen Herausforderungen sie in ihrer aktuellen Arbeit stehen. Gerade das Thema Bürokratieabbau ist etwas, das wir uns in der aktuellen Koalition auf die Fahnen geschrieben haben und das wir weiter vorantreiben müssen. Gefreut hat mich aber auch, wie wichtig ihnen die eigene Ausbildung von Fachkräften ist und dass die Auszubildenden vor Ort sehr zufrieden sind. Weitere Herausforderungen, wie Raumordnungspläne, Rohstoffgewinnung und Energiekosten, werden meine Kollegen und ich mitnehmen und uns damit beschäftigen. Ich hoffe, beim nächsten Austausch mit guten Nachrichten zurückzukehren.