Kürzlich durfte ich das Kulturzentrum „Alte Polizei“ in Stadthagen besuchen – ein echtes Leuchtturmprojekt in unserer Region!
Mit rund 60.000 Besucherinnen und Besuchern jährlich und einem breiten Angebot, das von Jugendprojekten über kreative Workshops bis hin zu generationsübergreifenden Veranstaltungen reicht, hat sich die Einrichtung zu einem zentralen Anlaufpunkt in Stadthagen entwickelt.
Die Alte Polizei zeigt eindrucksvoll, wie Kultur und Engagement Menschen zusammenbringen können. Die enge Zusammenarbeit mit der Stadt und die finanzielle Unterstützung durch Bund, Land und Kommune machen dieses Projekt zu einem Vorbild für nachhaltige, soziokulturelle Entwicklung.
Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Jugendarbeit, die etwa 50–60 % der Aktivitäten umfasst und durch Fördermittel in Höhe von 80.000 bis 100.000 Euro jährlich unterstützt wird. Darüber hinaus haben wir im Gespräch die Herausforderungen bei der Finanzierung thematisiert. Personalkosten für die 3,5 hauptamtlichen Stellen werden durch Landesmittel und Zuschüsse der Stadt gedeckt. „Ohne diese hauptamtlichen Strukturen wäre eine so professionelle und nachhaltige Arbeit nicht möglich“, betonte Feliks Oldewage, der Geschäftsleiter des Kulturzentrums.
Die enge Zusammenarbeit zwischen dem Kulturzentrum und der Stadt Stadthagen, von der ich vor Ort erfahren habe, ist ein echtes Vorbild für kommunale Zusammenarbeit. Durch einen klugen Nutzungsvertrag genießt die Alte Polizei große Freiheiten – ein echtes Win-Win-Modell für Kultur und Kommune. Solche Projekte mit derart starken Partnerschaften möchte ich auch in der kommenden Legislaturperiode des Deutschen Bundestages weiter fördern und unterstützen.
Es gibt aber auch Herausforderungen, für die ich ein offenes Ohr habe: Das Auslaufen von Fördermaßnahmen für Langzeitarbeitslose bereitet Bedenken. Rita Bauck, die Vorsitzende des Vereins „Kommunikationszentrum Alte Polizei e.V.“, erklärte mir, dass ohne diese Unterstützung Helferinnen und Helfer fehlen, die zum Beispiel Empfangs- oder Hausmeisterdienste übernehmen und damit einen wichtigen Beitrag zum Funktionieren dieser Einrichtung leisten. Hier sehe ich dringenden Handlungsbedarf und werde mich in Berlin dafür einsetzen, dass wichtige Förderprogramme nicht einfach auslaufen.
Auch über die Rolle des Kulturzentrums für die soziokulturelle Entwicklung Stadthagens haben wir gesprochen. „Die Alte Polizei schafft es, ein breites Publikum anzusprechen, aber wir wollen noch mehr Kooperationen mit anderen Institutionen und Vereinen wie der Stadtmarketinggesellschaft oder den Landfrauen aufbauen“, schilderte die Projektleitung Renate Junklewitz. Damit sollen die Kulturangebote noch stärker an die Bedürfnisse einer vielfältigen Gesellschaft angepasst werden.
Das Kulturzentrum Alte Polizei zeigt eindrucksvoll, wie eine lebendige Zivilgesellschaft durch Kultur und Engagement gestärkt werden kann. Es ist ein Vorbild für nachhaltige, soziale und kulturelle Projekte, das weit über die Region hinausstrahlt und zeigt: Kultur verbindet!
Vielen Dank an Feliks Oldewage, Renate Junklewitz und Rita Bauck für das offene Gespräch. Die Alte Polizei ist ein Paradebeispiel dafür, wie Kultur Menschen zusammenbringen und eine lebendige Zivilgesellschaft stärken kann!