5 Fragen zu 5 Milliarden. mitmischen.de, das Jugendportal des Bundestags, hat mich und die Abgeordneten der anderen Bundestagsfraktionen zum Digitalpakt Schule interviewt. Lest selbst, was ich zur Digitalisierung in der Bildung geantwortet habe:
Fünf Milliarden Euro will die Regierung in die Digitalisierung von Bildung stecken. Wo wäre das Geld am besten angelegt?
Die fünf Milliarden sind richtig gut investiertes Geld. Viel zu viel Zeit hat die ehemalige Bildungsministerin Wanka (CDU) seit der Ankündigung des Digitalpakts im Oktober 2016 verstreichen lassen. Jetzt kommt endlich Bewegung in die Sache. Unsere Schulen brauchen eine gute und stabile Infrastruktur und professionellen Support. Das Geld muss in WLAN, Schulserver, standortgebundene Endgeräte, schulübergreifende Lernplattformen sowie Online-Fortbildungsangebote für Lehrkräfte gehen.
Was bringt das digitale Klassenzimmer den Schülern?
Ganz viele Chancen! Das digitale Klassenzimmer wird die Schülerinnen und Schüler in die Lage versetzen, sich fit für das Leben in unserer digitalisierten Welt zu machen. Neben klassischen Medien wie Büchern, Heften und Tafeln kann schneller und virtuell gelernt, gespeichert und individuell vertieft werden. Im Idealfall arbeiten die Schülerinnen und Schüler dann daheim gemeinsam im Team weiter an ihren Projekten. Es geht darum, dass nicht mehr nur konsumiert wird, sondern dass die Schülerinnen und Schüler die digitale Welt verstehen, gestalten und daran teilhaben können.
Sind die Lehrer derzeit fit für das digitale Klassenzimmer? Falls nein, wann werden sie fit sein?
Das kann man so pauschal nicht beantworten. Es gibt Kolleginnen und Kollegen – ich bin vom Beruf her Lehrerin -, die richtig fit sind. Und dann gibt es natürlich auch viele, die noch „trainieren“ müssen und gar nicht ahnen, welche Chancen der digitale Unterricht eröffnen kann. Wir brauchen eine fundierte Aus- und Weiterbildung der Lehrkräfte und auch ein stückweit Umdenken in der Lern- und Lehrkultur in unseren Schulen. Ich will hier aber auch einmal betonen, wieviel Schulen und Lehrkräfte heute schon leisten. Mir gefällt es nicht, dass alle immer über die meckern, die noch nicht so weit sind. Ich hatte zum Beispiel das Glück, bis zu meinem jetzigen Job als Bundestagsabgeordnete an Schulen arbeiten zu können, die echt gut digital ausgestattet sind und an denen digital gelernt und gelehrt wird.
Wie steht Deutschland im internationalen Vergleich beim Thema Digitalisierung in der Bildung da? Von wem können wir etwas lernen?
Wir sollten besser da stehen als wir es tun. Von Estland kann man viel lernen. Das kleine baltische Land ist ein digitaler Vorreiter. Dort kann man sehen, welche Möglichkeiten die Digitalisierung mit sich bringt und wie man sie nutzen kann. Digitalisierung kann den Unterricht moderner machen und vereinfachen. Es lohnt sich immer, einen Blick nach Estland zu werfen und die Entwicklung dort genau zu verfolgen.
Die Welt wandelt sich rasant. Wie kann es gelingen, dass Bildungspolitiker, Schulen, Lehrpläne, Lehrer usw. mit dem Tempo der Veränderungen mithalten können?
Die Digitalisierung unserer Gesellschaft und Wirtschaft schreitet unaufhaltsam voran. Keiner wartet auf uns, schon gar nicht der Wandel. Was heute state-of-the-art ist, ist morgen schon veraltet. Schnelles Handeln ist gefragt. Das tun wir jetzt mit dem Digitalpakt von Bund und Ländern. Es ist eine gemeinsame Kraftanstrengung gefragt, um mit den Herausforderungen Schritt halten zu können.
Den ganzen mitmischen.de-Beitrag „WLAN, Cloud und 3D-Drucker für alle?“ mit allen sechs Abgeordneten-Meinungen gibt es unter https://www.mitmischen.de/diskutieren/topthemen/politikfeld_haushalt/Digitalisierung/Abgeordnete/index.jsp