Viele machen sich Sorgen, dass das Endlager in die Nähe ihres Wohnorts kommt. Das kann ich verstehen. Ich selbst mache mir natürlich auch Gedanken. Aber es muss klar sein: Die am Montag vorgestellten 90 Teilgebiete in ganz Deutschland sind ein erster Stand und keine Vorfestlegung. Ein Blick auf die Karte macht deutlich, dass zum jetzigen Zeitpunkt mehr als die Hälfte unseres Landes als Endlager in Frage kommt. Erst in den nächsten Schritten werden weitere Aspekte wie Siedlungsdichte, Naturschutzgebiete, Trinkwasserschutzzonen oder Überschwemmungsgebiete mit einbezogen. Wir stehen am Anfang eines langen, transparenten und vor allem beteiligungsoffenen Verfahrens. Letzteres ist mir besonders wichtig: Alle Bürgerinnen und Bürger müssen bei diesem Prozess mitgenommen werden. Sie müssen sich selbst ein Bild von der Situation und dem Auswahlverfahren machen können. Ich begrüße daher, dass unser niedersächsischer Umweltminister Olaf Lies für Niedersachsen bereits ein Begleitforum Endlagersuche online gestellt hat. Auf der Website der Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) kann man zudem schon jetzt über die interaktive Karte und Steckbriefe zu den Teilgebieten, die Termine der Online-Sprechstunden der einsehen. Das ist eine gute Möglichkeit, Antworten auf offene Fragen zu bekommen. Ich kann nur dazu ermutigen, diese Beteiligungsmöglichkeit zu nutzen! Als Bundestagsabgeordnete werde ich das Verfahren selbstverständlich weiter kritisch begleiten, damit es zu jedem Zeitpunkt transparent und ergebnisoffen ist. Heute Abend setzen wir uns als SPD-Bundestagsfraktion daher auch mit dem Vorsitzenden der Geschäftsführung der BGE, Stefan Studt, zusammen. Das Standortauswahlverfahren ist verantwortungsvoll und überzeugend. Es ärgert mich maßlos, dass Bayern, die diesem Verfahren im Bundesrat selbst zugestimmt haben, es jetzt boykottieren will. Einzig und allein aus dem Grund, weil sie betroffen sind. Das ist purer Egoismus und hat mit verantwortungsvoller Politik für unser Land absolut nichts zu tun.