Kürzlich war ich zusammen mit Genossinnen und Genossen von der SPD-Bückeburg zu Besuch bei den Bernd-Blindow-Schulen in Bückeburg. Die Bernd-Blindow-Schulen in Bückeburg sind staatlich anerkannte Berufsfachschulen, die auf den Bereich der Gesundheitsfachberufe spezialisiert sind.
Bei einem regen Austausch erzählten uns die Lehrenden sowie die Schülerinnen und Schüler von ihrem Ausbildungsalltag in den Bereichen Physiotherapie, Logopädie und Ergotherapie. Sie alle berichteten sehr positiv von der Art und Weise der Ausbildung, die Theorie und Praxis gleichermaßen ermöglicht und beide somit gut verbindet.
Die Schulen sind zudem Partner in der „Allianz für Gesundheitsfachschulen“, die sich gemeinsam gegen eine Vollakademisierung dieser Ausbildungsbereiche einsetzen. Sie fordern stattdessen unter anderem Schulgeldfreiheit und eine Ausbildungsvergütung sowie die gesetzliche Novellierung der Ausbildungen.
Den Trend zur Vollakademisierung sehe ich auch kritisch. Es ist schade, dass es oft heißt, der oder die hat „nur“ den Realschulabschluss. Das ist ein wunderbarer Abschluss, für den man viel geleistet hat.
In einigen Berufen, wie bei den Hebammen, kann eine Akademisierung durchaus von Vorteil sein. Jedoch ist dies nicht in allen Gesundheitsberufen sinnvoll, wie zum Beispiel bei der Physiotherapie. Ich stimme auch den Forderungen zu, dass die gesetzlich geregelten Ausbildungsbestimmungen, die teilweise 20 Jahre oder älter sind, dringend überarbeitet werden müssen.
Ich nehme sehr viel mit von diesem Tag und möchte noch einmal allen Beteiligten für den konstruktiven Dialog danken. Vor allem die Sicherheit der Finanzierbarkeit der Ausbildung für die Schülerinnen und Schüler ist enorm wichtig.
In Zeiten des Fachkräftemangels können wir es uns nicht leisten, dass junge Menschen aus finanzieller Unsicherheit ihre Wunschausbildung nicht antreten können. Um unseren Wohlstand auch in Zukunft zu erhalten brauchen wir eine lückenlose Ausbildungsfinanzierung von der Kita bis hin zur Uni oder Berufsschule.