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Im Gespräch mit dem Team des JMD Nienburg – „Demokratieförderung wichtiger denn je!“

Über die Wichtigkeit der Bundesmittel, die notwendige Planungssicherheit, die Zusammenarbeit zwischen den Institutionen und die Arbeit der Betroffenenberatung konnte ich mir im Gespräch mit dem Team des Jugendmigrationsdienstes (JMD) im Christlichen Jugenddorfwerk Deutschland e.V.  (CJD) in Nienburg austauschen.

„Die Arbeit der Jugendmigrationsdienste wie hier bei uns in Nienburg ist wichtiger denn je“, erklärt Sven Kühtz. Junge Zugewanderte könnten unter anderem bei Schulangelegenheiten, Praktikums- oder Ausbildungsplätzen, Sprachkursen oder bei der Vermittlung von Freizeitangeboten auf die Hilfe und Beratung der Jugendmigrationsdienste (JMD) zählen, schildert Kühtz die Arbeit des Teams. So werden die jungen Menschen dabei unterstützt, ihr Leben eigenverantwortlich zu gestalten und ihren Platz in der Gesellschaft zu finden. „Dabei ist es natürlich ein wichtiger Punkt, die jungen Leute auch in den Arbeitsmarkt zu integrieren, gerade in Zeiten des Fachkräftemangels“, so Kühtz.

„Viel wichtiger ist uns bei unserer Arbeit aber die Demokratiebildung und -förderung.“

Die Demokratie steht aktuell vor sehr großen Herausforderungen, kann ich aus meiner Arbeit berichten. Aktuelle Krisen wie der Ukraine-Krieg oder der Klimawandel, aber auch Globalisierung und Digitalisierung verlangen unserer Gesellschaft einiges ab.

Wege zu suchen, um demokratiefeindlichen Tendenzen, wie wir sie aktuell wieder bemerken, zu begegnen und sich für mehr Teilhabe einzusetzen sei eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Freiwilligendienste und Beratungsstellen leisten hier einen unermesslichen Beitrag. Mit dem JMD-Team Nienburg war ich daher auch im vergangenen Jahr in Kontakt und hat mich in Berlin dafür eingesetzt, dass die Bundesmittel hier nicht gekürzt werden.

Ich freue mich sehr, dass es nun heute mit dem Haushalt 2024 endlich beschlossene Sache ist, dass die Freiwilligendienste und der Bundesfreiwilligendienst mit 80 Millionen zusätzlich gestärkt werden können. Auch die Jugendmigrationsdienste und die Mittel zur Förderung der Jugendverbände wurden gegenüber dem Regierungsentwurf noch einmal deutlich erhöht. Es geht bei diesen wichtigen Projekten um eine gesicherte Finanzierung, aber mirpersönlich auch darum, damit ein Zeichen zu setzen: Denn Demokratie geht uns alle an!

Was die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sich am meisten von der Politik wünschen, wollte die heimische Bundestagsabgeordnete wissen. „Planungssicherheit“, führte das achtköpfige JMD-Team an. Man arbeite in so vielen Projekten, die ineinandergreifen und sei so gut vernetzt, aber am Ende ist jede und jeder Einzelne auch darauf angewiesen, von dieser Arbeit leben zu können. „Besonders tragisch ist es dann, wenn Stellen aus finanziellen Gründen nicht besetzt werden können und uns dann wertvolles Know-how verloren geht“, ist sich das JMD-Team einig.

Dem JMD Nienburg sind verschiedene Projekte wie die Beratungsstelle für die Betroffenen von rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt oder das WABE-Jugendforum zugehörig. Dies sind alles Projekte, die den gesellschaftlichen Zusammenhalt stärken, aber deren Fortbestand von der Förderung mit Bundesmitteln abhängt. Daher werde ich mich auch weiterhin in Berlin dafür stark machen.