Kürzlich hatte ich die Gelegenheit – zusammen mit meinem Kollegen Jan-Philipp Beck – das Zentrum für psychosoziale Gesundheit in Schaumburg (ZePGIS e.V.) zu besuchen. Es war beeindruckend, mit Sunita Kumar und den Beraterinnen und Beratern über die wertvolle Arbeit zu sprechen, die hier geleistet wird, um Menschen mit psychischen, körperlichen und intellektuellen Einschränkungen den Zugang zum gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen.
Sunita Kumar berichtete von ihrer kürzlichen Reise nach New York, wo sie innovative Konzepte für die psychosoziale Gesundheitsversorgung kennengelernt hatte. Besonders beeindruckt hat mich ihre Vision, Menschen mit eigenen Erfahrungen als Akteurinnen und Akteure in die Gesundheitsversorgung einzubeziehen.
Diese so genannten Peers werden in speziellen Schulungen dazu befähigt, ihre gemachten Erfahrungen aufzuarbeiten und mit Fachwissen kombiniert professionell einzusetzen und so anderen Betroffenen zu helfen, beispielsweise in Gemeinschaftszentren und Mehrgenerationenhäusern, aber auch in der Begleitung von psychisch bereits belasteten Menschen. Das ist ein entscheidender Schritt, um Betroffene frühzeitig zu erreichen und Krisen vorzubeugen.
Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels ist die Arbeit von ZePGIS besonders wichtig. Die Ergänzende Unabhängige Teilhabeberatung (EUTB) und das Projekt „Empower Migrants“ zeigen eindrucksvoll, wie vielfältig Unterstützung angeboten wird. Hier werden Menschen mit unterschiedlichen kulturellen Hintergründen und Sprachqualifikationen geschult, um psychosoziale Themen wie Stressbewältigung und Krisenhilfe zu vermitteln. Diese geschulten Trainerinnen und Trainer bieten zu diesen Themen der psychosozialen Gesundheit mittlerweile Schulungen in 11 verschiedenen Sprachen an.
Es ist ermutigend zu sehen, dass es in Schaumburg so viele Angebote gibt, die den Menschen helfen, ihren Alltag zu bewältigen und am Leben teilzuhaben.
Gemeinsam müssen wir dafür sorgen, dass diese wichtige Arbeit in der psychosozialen Gesundheitsversorgung weiter gestärkt und ausgebaut wird, besonders mit Blick auf die steigende Anzahl an Betroffenen.