Vor kurzem war Günter Tonn mit seiner Frau Irmgard im Bundestag zu Besuch. Die ein oder andere von euch kennt ihn bestimmt aus der Berichterstattung der Harke. Zusammen mit meiner Kollegin Katja Keul und meinem Kollegen Maik Beermann hatte ich die Schirmherrschaft für Günters große ALS-Spendengala Ende Februar in Marklohe übernommen. Wir wollten für Günter und sein wichtiges Anliegen aber mehr tun, als nur eine Schirmherrschaft zu übernehmen. Deshalb haben wir seine Frau und ihn nach Berlin eingeladen.
Günter setzt sich trotz fortgeschrittener Krankheit mit Mut und aller Kraft für die Spendensammlung zugunsten der ALS-Forschung ein. Nur weil wenige Menschen von einer Krankheit betroffen sind, darf die Erforschung der Erkrankung und möglicher Therapieformen nicht vernachlässigt werden! Sie bleibt eine der drängendsten Aufgaben, um den Betroffenen zu helfen. Jede/r von uns drei Wahlkreisabgeordneten hat aus seiner Fraktion die zuständige Fachpolitikerin bzw. den zuständigen Fachpolitiker zum Gespräch mitgebracht. Für die SPD-Bundestagsfraktion war mein Kollege René Röspel mit von der Partie, er ist ein echter Fachmann auf dem Gebiet der Erforschung von ALS.
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert jährlich mit einem festen Volumen von ca. 13 Millionen Euro die Erforschung von ALS. Röspel: „Allen Beteiligten ist bewusst, dass diese Mittel nicht ausreichen, aber viele andere Forschungsprojekte müssen eben auch bedient werden.“ Eine Antwort der Bundesregierung aus dem Jahre 2010 auf einen 38 Fragen umfassenden Fragenkatalog zur Erforschung von ALS von Röspel und weiteren Abgeordneten meiner Bundestagsfraktion hatte René Röspel zum Gespräch mitgebracht. Der sachliche Inhalt dieser Anfrage hat bis heute nicht an Aktualität eingebüßt. Diverse von Günter Tonns Fragen finden sich dort wieder und sind bis heute nicht gelöst, wie zum Beispiel seine Forderung nach einer Forschungsdatenbank mit einer zentralen Erfassung von ALS-Erkrankungen.
Es ist schon außergewöhnlich, dass wir drei Abgeordnete der SPD, Grünen und CDU und „ihre“ auf das Thema Gesundheitsforschung spezialisierten Kollegen gemeinsam an einen Tisch bringen konnten. Wir wollten damit deutlich machen, wie wichtig uns der Dialog mit den Tonns ist.
Ich hoffe, wir konnten Günter und seiner Frau mit dem Gespräch mit den Fachpolitikern und uns, dem Besuch der Plenarsitzung und der Reichstagskuppel eine Freude bereiten. Das ist unser Dankeschön für das herausragende Engagement eines ganz bewundernswerten Mannes!
Die Harke hat am vergangenen Samstag über unser Treffen berichtet: https://www.dieharke.de/Lokales/Lokalnachrichten-6/66877/Gesicht_und_Geschichte_einer_Krankheit.htm