Gestern war ich auf der Konferenz des Netzwerks Bildung der Friedrich-Ebert-Stiftung zum Thema „Das Ende der Kreidezeit – Wie Bildung sich in Zukunft ändern muss“. 6 Stunden lang standen bei der Veranstaltung, bei der über 100 Interessierte teilnahmen, die frühkindliche Entwicklung und die Schulbildung im Zeichen der Digitalisierung im Fokus. Nach der Begrüßung und Einführung durch meine Kollegin der SPD-Bundestagsfraktion Caren Marks stiegen wir in vier Panels zu den Themen „Bildung und Erziehung“, „Umgang mit Heterogenität“, „Leistungsstarke Schule vor Ort“ und „Durchlässigkeit im System“ in den fachlichen Diskurs ein.
Als ausgebildete Lehrerin liegt mir die optimale Förderung aller Schülerinnen und Schüler sehr am Herzen. Auf der Konferenz durfte ich das Panel „Umgang mit Heterogenität“ moderieren. Dabei wurden Experten, wie dem Begabungsforscher Prof. Dr. Christian Fischer von der Universität Münster und dem Vorsitzenden der Stiftung „Fairchance“ Fragen gestellt.
„Vielfalt als Normalfall“. So lautet unsere Zukunftsvision für Schulen. So soll ein potenzialorientierter Umgang mit der Unterschiedlichkeit der Schüler gefördert werden, indem auf die individuellen Lernbedürfnisse der Kinder eingegangen wird. Dazu gehört auch, dass nicht nur die Leistungsschwächeren auf das Niveau der nicht-geförderten Leistungsstarken gehoben werden, sondern die leistungsstarken Schüler, ebenso wie die Leistungsschwächeren, gefördert werden. Es geht darum, dass das Niveau aller angehoben wird. Das bedarf natürlich weiterer finanzieller Mittel für die Aus- und Weiterbildung von Lehrerinnen und Lehrern.
Der Wandel beginnt zuerst in den Köpfen: Wir müssen aufhören, die unterschiedlichen Begabungen der Kinder als Herausforderungen zu betrachten. Stattdessen müssen wir anfangen, sie als Potenzial zu sehen. Wir müssen also die „Stärken stärken“, anstatt immer nur auf die Defizite zu schauen.