Ende September habe ich den Verein Anrufbus Nienstädt besucht. In unserem Gespräch ging es um die Entstehungsgeschichte, die Auslastung der Busse und natürlich auch um die Herausforderungen für das Angebot durch die Corona-Pandemie.
Der Anrufbus ist für alle Bürgerinnen und Bürger der Samtgemeinde Nienstädt da. Fahrten sind innerhalb der Samtgemeinde möglich, aber auch nach Stadthagen, Obernkirchen, Bückeburg, Bad Eilsen und zum Klinikum Vehlen.
Das wichtigste ist natürlich die Rufnummer: 05724/3995955. Einfach anrufen und am besten einen Tag vorher buchen. Es sind aber auch spontane Fahrten möglich. Die Preise können unter http://anrufbus-nienstaedt.de/ eingesehen werden. Die drei Busse sind montags bis freitags von 7.30 Uhr bis 18 Uhr unterwegs.
Ich finde, das ist ein tolles Angebot, das Mobilität für alle ermöglicht – vor allem für ein kleines Geld. Sogar die Rollstuhlmitnahme ist möglich.
Den Nienstädter Anrufbus gibt es bereits seit 2014. Aktuell sind 34 Fahrer mit drei Bussen für den eingetragenen Verein aktiv und 3 Disponenten beschäftigt.
Für die Zukunft geplant ist eine neue Stellmöglichkeit am Feuerwehrhaus Kirchhorsten. Dann könnten die Busse zentraler stehen als bisher. Außerdem ist ein Ersatzfahrzeug für das erste Fahrzeug bestellt, da dieser Bus schon 250.000 km gefahren ist.
Der Verein freut sich immer über engagierten Nachwuchs. Interessierte können sich einfach beim Verein melden. Neue Sponsoren sind natürlich auch gerne gesehen. Also machen Sie einfach mit, ob hinterm Steuer oder als Werbeaufkleber auf der Karosserie!
Das Corona-Virus hat auch den Verein Anrufbus und die in ihm engagierten Menschen vor große Herausforderungen gestellt. So sind die Fahrten zu Beginn der Pandemie für vier Wochen komplett ausgefallen. Von dem Einbruch der Zahlen konnte man sich aber erholen. Die Fahrzeuge wurden an die Corona-Regeln angepasst, damit Fahrer und Mitfahrende sicher sind. Im Gegensatz zu früher gibt es jetzt vorwiegend Alleinfahrten. Die Umsatzeinbußen konnten nur dank des Einsatzes der Ehrenamtler abgefedert werden. Man sei mit einem blauen Auge davon gekommen. Auch hier zeigt sich einmal mehr, dass ohne den großartigen Einsatz der Ehrenamtlichen so ein Projekt gar nicht möglich wäre. Ein Hoch auf sie!
Ilona Fischer, die erste Vorsitzende des Anrufbusses Nienstädt e.V. hat sich für meinen Besuch bedankt und mir zugesichert, dass sie trotz Corona versuchen, ihr Erfolgsprojekt aufrecht zu erhalten: „Solange wir ehrenamtliche Fahrer finden, machen wir weiter, denn ohne sie geht gar nichts!“
Zum Abschluss meines Besuchs gab die Vorsitzende noch den Leitsatz der Ehrenamtlichen des Anrufbusses zum Besten: „Noch sitzen wir vorn, aber es kommt die Zeit, da wir hinten sitzen“.