Ich habe kürzlich ein digitales Gespräch mit Vertreterinnen und Vertretern der Kreisfeuerwehr Schaumburg geführt. Es ging um die Verantwortlichkeiten für die Autobahn und um die Herausforderungen während der Corona-Pandemie für die Arbeit der ehrenamtlich Engagierten in der Feuerwehr.
Die Teilnehmenden waren sehr erfreut und dankbar über die Möglichkeit des offenen Austauschs. Als Bundespolitikerin interessiere ich mich besonders für den aktuellen Stand der Autobahnbetreuung. Bei dem Thema gibt es einen Kompetenzkonflikt zwischen Bund und Kommune, da der Bund für die Instandhaltung der Autobahn verantwortlich ist. Jedoch ist der Brandschutz in den Landkreisen eine Aufgabe der Kommunen und der örtlichen Feuerwehren. Bei erhöhtem Aufkommen und ohne Zusatzmittel ist dies nur sehr erschwert möglich.
Seit Jahren verweigert das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat und das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur hierzu einen ergebnisoffenen Dialog. Dies ist sehr ärgerlich, da gerade im Landkreis Schaumburg das Einsatzgeschehen auf der Autobahn auf einem hohen Niveau liegt.
Neben der Autobahn erzählten die Teilnehmenden auch über die Folgen der Corona-Pandemie auf die freiwillige Feuerwehr. Sie führten aus, dass der Kreisverband unter den fehlenden Präsenzveranstaltungen, wie den Übungs- und Ausbildungsdiensten, sowie der Bindung von Ehrenamtlichen leidet.
Dazu Kreisbrandmeister Klaus-Peter Grote: „Seit über einem Jahr, bis auf die Sommermonate 2020, finden keine Übungsdienste, Veranstaltungen in den Feuerwehren statt. Dieses hat Auswirkungen im Umgang; Handhabung mit der vorhandenen Technik und auch die sozialen Kontakte fehlen unseren Kameradinnen und Kameraden. Nur durch die sehr hohe Disziplin in den Feuerwehren konnte dieses bisher kompensiert werden.“
Es gibt Schwierigkeiten in der Ausbildung bei den Möglichkeiten die Lehrgänge nachzuholen sowie die Juleica-Ausbildung in Gänze anzubieten. Aktuell sind die Teilnehmendenzahlen, gerade unter den jüngeren, noch sehr gut. Die Sorge, dass sich dies schnell ändert, ist jedoch groß. Daher wurde angeregt das Angebot von Antigen-Schnelltests auszubauen, so müsste auch die Priorisierung in Bezug auf die Impfreihenfolge überdacht und angepasst werden. Ganz abgesehen von der Relevanz der Feuerwehr für das ehrenamtliche Angebot, sei deren Arbeit systemrelevant.
In einem weiteren Gespräch mit den Blaulichtkräften konnte ich mich mit der Kreisfeuerwehr Schaumburg austauschen. Auch hier zeigen sich Corona bedingte Folgen. Zum Glück ist die Feuerwehr bei uns in Schaumburg so engagiert und motiviert. Sie tun alles, um insbesondere die jungen Menschen im ländlichen Raum zu binden und für sie da zu sein. Wir sollten Ihnen für ihr ehrenamtliches Engagement zu großem Dank verpflichtet sein: von der Kinderfeuerwehr bis hin zu den Altersgruppen.