Von der über drei Jahrzehnte währenden Erfolgsarbeit der Ökologischen Schutzstation in Winzlar konnte ich mich kürzlich persönlich überzeugen. Im Rahmen meiner Sommerreise besuchte ich die seit 1991 erfolgreich arbeitende Naturschutzeinrichtung, die von dem Verein Ökologische Schutzstation Steinhuder Meer e.V. betrieben wird.
Mir ist es wichtig vor Ort in meinem Wahlkreis angesichts der klimatischen Entwicklungen immer auch das Thema Natur im Fokus zu haben. Gemeinsam mit den Vorstandsmitgliedern Mathias Fuchs und Karl-Heinz Nagel präsentierte der wissenschaftliche Leiter der Station Thomas Brandt anhand der interaktiven Ausstellungen die überaus erfolgreiche Arbeit im Bereich Arten- und Naturschutz.
So konnten bedrohte Arten wie der Fischadler wieder am Meer angesiedelt werden. „Wir freuen uns sehr, dass mittlerweile wieder 10 Paare am Steinhuder Meer ansässig sind. Das ist mehr als ein Drittel der niedersächsischen Population“, stellt der Stationsleiter erfreut fest. Mittels modernster Techniken können die Gelege und deren Entwicklung beobachtet und dokumentiert sowie dem interessierten Publikum zugänglich gemacht werden. Weitere Populationen, die bereits vor dem Aussterben standen, wie etwa der Laubfrosch, haben sich aufgrund der Wiederansiedlungsprogramme deutlich erholt.
Ein weiterer Aufgabenbereich der Naturschützer liegt im Bereich der Umweltbildung. „Hier liegt der Schwerpunkt besonders bei Kindern und Jugendlichen“, führt Mathias Fuchs an. Der Pädagoge arbeitet mit vielen Schulklassen zusammen, betreut sie auf Exkursionen und bringt ihnen so das Thema Natur als Lebensraum näher ins Blickfeld. „Wir hoffen“, so Mathias Fuchs, „dass uns auch weiterhin die Möglichkeiten gegeben werden, junge Menschen für die Erhaltung eines zukunftsträchtigen Lebensraumes zu begeistern“.
Sensibilisiert werden sollen die Besucher auch für die Aufgabe von Mooren als Co2-Speicher. Anhand von Versuchsanpflanzungen soll herausgefunden werden, welche Moose sich in zur Renaturierung anstehenden Torfabbaugebieten wieder gut ansiedeln lassen. „Moore“, so Thomas Brandt, „sind weit größere Co2-Speicher als Bäume. Leider wissen das die wenigsten Menschen“.
Mich interessierte auch, mit Hinblick auf meine Tätigkeit als Verteidigungspolitikerin und die zwei großen Bundeswehrstandorte im Wahlkreis, ob und in welchem Maße sich die Tierpopulationen von Flugobjekten stören lassen. „Prinzipiell“, so der Stationsleiter, „ist jeglicher Flugverkehr in dem Gebiet eine Beeinträchtigung“. „Hier gilt es eben, die unterschiedlichen Nutzungen rund um das Steinhuder Meer in Einklang zu bringen und besonders die Regeln und Vorgaben einzuhalten“. „Bis auf wenige private Nutzer haben wir aber mit allen Akteuren einen guten Austausch“, betont Brand weiter. Das zu vereinbaren gilt nicht nur in Bezug auf die Tierwelt, sondern auch mit Blick auf den Ausbau erneuerbarer Energien wie z.B. Windräder.
Gerne komme ich im kommenden Jahr wieder, dann aber möchte ich gerne meine kommunalen Kreiskolleginnen und -kollegen aus dem Bereich Schaumburg und Nienburg dazu einladen.