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„Gelungener Arten- und Naturschutz“ – zu Besuch bei der ÖSSM-Station Winzlar mit den Kreistagsfraktionen Nienburg und Schaumburg

Gemeinsam mit den Kreistagsfraktionen Nienburg und Schaumburg besuchte ich im August die Ökologische Schutzstation Steinhuder Meer (ÖSSM) in Winzlar.

Da die Ökologische Schutzstation durch ihre exponierte Lage nahe zum Steinhuder Meer und fast mittig zwischen den beiden Landkreisen Schaumburg und Nienburg seit über 30 Jahren zur Stärkung des Natur- und Artenschutzes in der Region rund um das Binnengewässer beiträgt, hatte ich die Mitglieder meiner Kreistagsfraktionen sowie Jürgen Wagner und Heiko Ziesenis von der SPD Rehburg-Loccum zu eingeladen, um mich zu begleiten.

Ich halte bereits seit Jahren engen Kontakt zu der Station hier in Winzlar und bin froh, dieses Mal mit einigen Kolleginnen und Kollegen meiner beiden Kreistagsfraktionen hier sein zu können. Schließlich unterstützt der Landkreis Nienburg die Arbeit der Station mit jährlich 10.000 Euro ebenso wie der Landkreis Schaumburg.

Auch die Region Hannover unterstützt die Arbeit mit 15.000 Euro pro Jahr. Neben Drittmittelprojekten fördert im Wesentlichen das Land Niedersachsen im Rahmen der „Vor-Ort-Betreuung von Schutzgebieten in Niedersachsen“ die Arbeit der Station.

Geschäftsführer Thomas Beuster sowie Thomas Brandt als wissenschaftlicher Leiter und Karl-Heinz Nagel als ehrenamtliches Vorstandsmitglied führten die politische Besuchergruppe zu Beginn durch die eindrucksvoll gestaltete Ausstellung und erläuterten das umfangreiche Arbeitsfeld der Station.

Hier werde Biodiversität erlebbar, so Thomas Beuster und helfe damit, sie für kommende Generationen zu erhalten.

Besonders stolz, so berichtet Brandt weiter, sei man über die im Bereich Artenschutz zahlreich gelungenen Wiederansiedlungen von Tieren, die bereits in der Region entweder ganz ausgestorben waren oder auf der roten Liste standen.

Dazu gehören neben dem Seeadler auch der Laubfrosch, der Fischotter oder die Moorente.

Ein weiteres wichtiges Betätigungsfeld ist die Sensibilisierung junger Menschen für Natur und Umwelt. Ein mehrköpfiges Team des an die ÖSSM angeschlossenen Regionalen Umweltbildungszentrums (RUZ) vermittelt bis zu 150 Schulklassen im Jahr Naturerlebnispädagogik.

Weiterhin, so erfuhren die Abgeordnete sowie die Kommunalpolitikerinnen und Kommunalpolitiker, dient die Erhebung wissenschaftlicher Grundlagendaten als Basis für effektive Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen in Naturschutzgebieten und werden in Absprache mit den Behörden bei Arten- und Biotopschutzmaßnahmen, die für den Erhalt der Flora und Fauna unverzichtbar sind, umgesetzt.

Gibt es auch Störungen, die den sensiblen Lebensraum beeinflussen? Wollte ich wissen, mit Blick auf die in der Nähe befindlichen Bundeswehrstandorte in Bückeburg sowie Wunstorf und den damit verbundenen Flugbetrieb durch Hubschrauber oder Transportflugzeugen wissen.

Der Flugverkehr durch die Bundeswehr, so betonte Brandt, mache eigentlich keine Probleme, aber nach wie vor Heißluftballons, die trotz Verbots oftmals die vorgeschriebene Mindesthöhe von 600 Metern unterschritten. Die Ballonsilhouetten und die Geräuschkulisse, die durch die schubweise Befeuerung der Ballone entstehe, werde von Vögeln und teilweise auch Säugetieren als Gefahr empfunden und schrecke sie auf. Die ÖSSM-Mitarbeitenden gehen davon aus, dass der Ballonbetrieb sogar mehrfach zu Brutverlusten unter seltenen Vogelarten geführt hat.

„Dagegen sind wir sehr froh, dass es seit fast 30 Jahren gelungen ist, das Winterfahrverbot aufrechtzuerhalten und wir damit den EU-Vorgaben zum Schutz der vielerorts gefährdeten Wasservögel nachkommen konnten“, so Brandt.

„Wir halten das mittlerweile auch von den allermeisten Nutzern akzeptierte Instrument der Winterbefahrensregelung für unverzichtbar und hoffen, dieses auch in dem augenblicklich geltenden Umfang beizubehalten“, ergänzt Brandt.

Seit Einführung der Winterbefahrensregelung, das zeigen die Ergebnisse des nach Vorgaben der staatlichen Vogelschutzwarte im NLWKN regelmäßig durchgeführten Monitorings, konnten sich die Wasservogelbestände deutlich erholen und sind heute etwa fünf Mal so hoch wie noch 1994.

Am Ende zeigten sich die Bundestagsabgeordnete sowie die Kommunalpolitikerinnen und Kommunalpolitiker aus dem Kreistagen Nienburg und Schaumburg beeindruckt von der Arbeit der Ökologischen Schutzstation, die sich mit ihren Mitarbeitenden sowie jungen Helferinnen und Helfern aus dem Freiwilligen Ökologischen Jahr (FÖJ) und Bundesfreiwilligendienst (BFD) vehement für den Schutz von Flora und Fauna in der Region einsetzt.