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Demokratisch Werte fördern, Erinnerungskultur gestalten: Ich informiere mich über den Baufortschritt in der neuen Gedenkstätte Pulverfabrik Liebenau

Im Rahmen der letzten Baumaßnahmen vor der Finalisierung besuchte ich die künftige Gedenk- und Bildungsstätte zur NS-Zwangsarbeit in der Pulverfabrik Liebenau und informierte mich bei Martin Guse über den Stand des Projektes, derzeitige Herausforderungen und künftige Vorhaben.

Im November 2023 soll die Gedenkstätte Pulverfabrik Liebenau nach 1,184 Mio. Euro Investitionen und enormen ehrenamtlichem Engagement zum ersten Mal ihre Türen öffnen und Besucherinnen und Besucher im Rahmen einer zweisprachigen und wissenschaftlich aufwendig ausgearbeiteten Ausstellung informieren. Das Vorhaben, welches neben der umfangreichen Ausstellung eine Bibliothek sowie Begegnungsräume umfasst, wird damit sowohl finanziell als auch in der Umsetzung wie geplant realisiert.

 

Martin Guse, Geschäftsführer der Dokumentationsstelle Liebenau berichtet: „Dass wir nun so kurz vor Ende der Bauarbeiten eine durchaus positive Bilanz ziehen können, ist nicht selbstverständlich. Mein Dank gilt hierbei besonders unseren ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern sowie unserer Jugendgruppe, ohne die wir keinesfalls so weit gekommen wären.“

 

Guse berichtet mir, dass ihm besonders die Jugendarbeit und eine nachhaltige Pädagogik mit internationaler Ausrichtung am Herzen liege – diese fände im Rahmen der neu entstehenden Gedenkstätte einen Raum und würde demokratische Werte durch praktische Arbeit vermitteln. Als nächsten Schritt nach Eröffnung der Gedenkstätte haben Guse und der Vorstand der Dokumentationsstelle bereits eine angegliederte Begegnungsstätte mit 28 Schlafplätzen, Sanitäranlagen und Gemeinschaftsbereichen anvisiert, die im Gedenkstättenbau entstehen können. Damit würde der Standort Liebenau noch zusätzliche Bedeutung in der politischen Bildung gewinnen.

 

Mein Dank gilt Herrn Guse für sein unermüdliches Engagement sowie für die Einblicke, aber selbstverständlich allen am Entstehen dieser Gedenkstätte involvierten Personen. Wir leben in turbulenten Zeiten, in denen das Entstehen eines solchen Ortes eine besondere Bedeutung hat: Anhand unserer eigenen Geschichte müssen wir uns immer wieder vor Augen führen, dass Demokratie und Rechtstaatlichkeit nicht garantiert sind und dass auch demokratisch gewählte Parteien unsere Demokratie gefährden können. Antisemitismus und faschistische Tendenzen bleiben eine akute Gefahr. Mit der Gedenk- und Bildungsstätte Liebenau entsteht ein Ort der Begegnung und des Austauschs nicht nur über unsere eigene Vergangenheit, sondern auch über unsere Zukunft und wie wir sie gestalten – und dafür bin ich sehr dankbar.

 

Martin Guse und ich vereinbaren, auch weiterhin in engem Austausch zu bleiben. In Anliegen zur Gedenkstätte Pulverfabrik Liebenau stehen Herr Guse und sein Team zur Verfügung, ebenso wie das Büro Völlers unter marja.voellers@bundestag.de.