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Spediteur Großkop: „Hoher Wettbewerbsdruck im Straßengüterverkehr“

Manche in der Transport- und Logistikbranche haben schon das Handtuch geworfen: Fachkräftemangel, die Erhöhung der Lkw-Maut und der hohe Wettbewerbsdruck im Straßengüterverkehr – das bekommen auch heimische Unternehmen zu spüren.

Über diese und andere Themen habe ich kürzlich mit dem Unternehmer Jörg Großkop gesprochen. Bei einem Besuch am Firmensitz in Rinteln konnte ich mich ausführlich über die Erfahrungen des Familienunternehmens informieren.

Mit 25 Zugmaschinen und 30 Aufliegern bedient Jörg Großkop mit Kühltransporten ein spezielles, aber kostenintensives Segment. Von -25 bis +25 Grad können sie alles transportieren, auch beide Temperaturen gleichzeitig. Dieses Alleinstellungsmerkmal sei aber auch bewusst gewählt, um konkurrenzfähig zu bleiben.

Die Erhöhung der Lkw-Maut, die an die Höhe des CO2-Ausstoßes gekoppelt ist, hat Jörk Großkop’s Unternehmen im vergangenen Dezember hart getroffen. Grundsätzlich sei er zwar für eine Stärkung der CO2-armen Verkehrsträger. Dazu müsse aber zunächst die nötige Ladeinfrastruktur auf der Straße vorhanden sein und es brauche einen Markt für emissionsfreie Nutzfahrzeuge.

Was ihn aber noch mehr umtreibt, sind andere Herausforderungen der Branche, erzählt er mir. Vor allem der Mangel an Lkw-Parkplätzen, die marode Infrastruktur und die vielen Baustellen erschweren die Bedingungen auf der Straße, der Fachkräftemangel und der internationale Wettbewerb machen ihm zu schaffen.

Dieser werde auch nicht fair geführt, da ausländische Spediteure hier oft die nationalen Regelungen umgehen, indem die Fahrer beispielsweise ihre vorgeschriebene Wochenruhezeit im Fahrzeug verbringen – obwohl dies klar verboten ist. Hier würden seiner Meinung nach vor allem mehr Kontrollen helfen.

Der internationale Wettbewerb auf der Straße ist ein großes Thema in der Verkehrspolitik. Wir müssen dafür sorgen, dass diejenigen, die Lenk- und Ruhezeiten einhalten, ihre Ladung vorschriftsmäßig sichern und faire Löhne zahlen, hier nicht am Ende benachteiligt werden. Das wäre ein fatales Signal an unsere heimischen Unternehmen!

Dafür brauchen wir deutlich mehr Kontrollen. Ich werde mich hier bei den Verkehrspolitikerinnen und -politikern erkundigen, welche Maßnahmen dazu derzeit diskutiert werden.