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Besuch bei der Nienburger Tafel

Kürzlich habe ich die Tafel des Vereins Herberge zur Heimat Nienburg e.V. besucht. Mit der Projektleiterin Beate Kiehl und der Vereinsvorsitzenden Bettina Mürche habe ich über die Aufgaben und Herausforderungen der hiesigen Tafel gesprochen.

Die Nienburger Tafel feiert im Oktober ihr 20-jähriges Bestehen. Sie ist eine von 105 Tafeln in Niedersachsen (etwa 925 bundesweit), weitere Ausgabestellen gibt es unter anderem in Hoya, Stolzenau und Neustadt. Träger der Nienburger Tafel ist der Verein Herberge zur Heimat Nienburg e.V., der unter anderem Mitglied im Bundesverband Deutsche Tafel e.V. ist. Der Verein kümmert sich um die Wohnungslosenhilfe und betreibt neben der Tafel auch die stationäre Hilfe „Herberge“, die Beratungsstelle „Wohnwege“, die FUNDUS gGmbh und die Nienburger Wohnraumhilfe gGmbH.

Ich habe die Tafel in Nienburg besucht, um mir vor Ort einen Eindruck von der Arbeit zu machen. Die Tafeln helfen Menschen, die Hilfe benötigen und sorgen gleichzeitig dafür, dass weniger Lebensmittel verschwendet werden.

Ich habe mich mit Beate Kiehl und Bettina Mürche zu einem Gespräch getroffen. Kiehl ist die Projektleiterin der Tafel, Bettina Mürche Vorsitzende des Vereins Herberge zu Heimat Nienburg e.V. Sie berichteten mir von ihren täglichen Aufgaben und Herausforderungen. Es gäbe kaum Normalität im Berufsalltag, erzählte Kiehl. Die Tafel sei mehr als nur eine Essensausgabe – sie sei auch soziale Betreuung und Grundlagenarbeit. Manche Menschen seien bereits lange nicht mehr in der Öffentlichkeit unterwegs gewesen und müssten an alltägliche Dinge erinnert werden.

Ein gutes Netzwerk zwischen den Tafeln in der Umgebung ist sehr wichtig. Erhält eine Tafel viel Ware der gleichen Art, tauscht sie einen Teil davon mit anderen Tafeln. So müssen die Kunden in einem Ort nicht nur von Brot und andere Kunden in einem anderen von Wurst leben, sondern alle können Brot und Wurst bekommen.

Tafeln sind gemeinnützige Einrichtungen, die sich um die Verpflegung besonders hilfsbedürftiger Menschen kümmern. Die Tafeln erhalten Lebensmittel als Spenden von Supermärkten, Discounter oder Lebensmittelproduzenten vor Ort. Die Tafeln stellen sich gegen die Wegwerfgesellschaft, indem sie Lebensmittel, die noch haltbar und genießbar sind, an Bedürftige verteilen. Eine Bedürftigkeit muss von den Kunden nachgewiesen werden, zum Beispiel in Form von Renten- oder Arbeitslosen-Bescheiden.