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Kindertagespflege: Der Wunsch nach besseren Arbeitsbedingungen

Daniela Heurich, Leiterin der beiden Großtagespflege-Einrichtungen Schnullerbacke Ankernplatz und Schnullerbacke Heimathafen, hat mich in ihre Räumlichkeiten eingeladen, um sich mit mir über die Arbeitsbedingungen in ihrem Berufsfeld auszutauschen.

Der Einladung von Daniela Heurich bin ich natürlich sehr gerne gefolgt. So konnte ich mir  ein Bild aus erster Hand von den Arbeitsbedingungen und Betreuungsverhältnissen in einer Kindergroßtagespflege machen.

Heurich setzt sich dafür ein, dass die Kindertagespflege bessere Arbeitsbedingungen, vor allem in puncto Bezahlung, Urlaub und (Vertretungs-) Personal, bekommt. Am liebsten wäre es ihr, wenn es eine bundesweit einheitliche Regelung Regelung geben würde. Um die Politik und die Gesellschaft auf die Arbeitsbedingungen aufmerksam zu machen, hat sie gemeinsam mit vielen anderen Tagemüttern und –vätern aus Schaumburg einen Verein gegründet. Außerdem bemängelt sie: Kindertagespflege soll laut Gesetz eine gleichwertige Alternative zur Kita sein. Sie seien jedoch die familiennahe Antwort zum Kindergarten mit höchstpersönlicher Betreuung. Gleichwertig sind sie aber weder in den Köpfen der Leute, noch in Punkte Arbeitsbedingungen.

Ich bin überzeugt von den beiden Kindergroßtagespflege-Einrichtungen: Die beiden Schnullerbacke-Einrichtungen haben mir sehr gut gefallen, sie sind sehr liebevoll eingerichtet. Die Kinder können sich dort wirklich wohlfühlen. Die geleistete Arbeit der Tagesmütter und -väter muss natürlich guten Arbeitsbedingungen unterliegen. Nicht nur faire Löhne, sondern auch mehr als 22 Urlaubstage pro Jahr. Denn es ist wirklich wichtig und richtig, dass hier etwas geschieht. Die Tagesmütter und -väter kümmern sich hingebungsvoll um das Wohlergehen unserer Kinder und tun damit nahezu jeden Tag etwas für unsere Gesellschaft. Da ist es selbstverständlich, dass wir ihnen gute Arbeitsbedingungen bieten müssen.

Heruich berichtete weiter, dass das Angebot auch von vielen Kindern mit Migrationshintergrund genutzt wird und sich an alle Konfessionen und Religionen richtet. Gerne würde sie das Angebot erweitern, um eine Betreuung auch für Drei- bis Sechsjährige Kinder mit Migrationshintergrund anbieten zu können. Denn oftmals seien die älteren Geschwister der Schnullerbacken-Kinder zu Hause bei den Eltern, da sie keinen Kindergartenplatz bekommen haben.

Die Schnullerbacke-Einrichtungen sind ein Familienunternehmen mit pädagogischen Mitarbeitern. Gemeinsam mit ihrem Mann, ihrer Tochter und drei weiteren Mitarbeiterinnen betreut Heurich rund 28 Kindern nach der „Schörl Pädagogik“. Schörl sieht das Spiel als die ureigenste Form des Lebens und Lernens. Heurich und ihrem Team ist es daher wichtig, dass die Kinder in der hektischen Welt Kind sein dürfen. Sie begleiten sie auf dem Weg ihre Stärken und Schwächen auszuloten und daran zu wachsen. Selbstständigkeit, Selbstbewusstsein und soziales Miteinander fördern und fordern sie von ihren Schnullerbacken, denn jedes Kind hat eine gute Betreuung verdient.