Ich habe auf Einladung der IHK-Geschäftsstellen Stadthagen und Nienburg ein Gespräch mit Vertreterinnen und Vertretern der regionalen Wirtschaftsausschüsse aus dem Raum Nienburg und Schaumburg sowie lokaler Ausbildungsstätten und Unternehmen geführt. Neben den Herausforderungen durch die Corona-Pandemie ging es insbesondere um Digitalisierung, Vereinbarkeit von Beruf und Familie, die Schwierigkeiten im Ausbildungsmarkt, sowie um das geplante Lieferkettengesetz.
In dem offenem Austausch konnte insbesondere zu den Themen Digitalisierung und Vereinbarkeit von Beruf und Familie bundespolitische Einblicke und Perspektiven geben.
In meiner Funktion als stellvertretende Vorsitzende der Enquete-Kommission „Berufliche Bildung in der digitalen Welt“ bin ich über die Herausforderungen der Digitalisierung in der beruflichen Bildung im Bilde und konnte diesbezüglich Perspektiven für die Zukunft aufzeigen. Bei einer Wiederwahl im Rahmen der Bundestagswahl im September diesen Jahres würde ich als Bildungspolitikerin einen starken Standpunkt für Maßnahmen zur Digitalisierung in der beruflichen Bildung und Weiterbildung einnehmen. Zudem stoß meine Forderung nach einer guten Vereinbarkeit von Beruf und Familie und höheren Attraktivität von Fachberufen für Frauen und junge Mütter in der Gesprächsrunde auf große Zustimmung.
Gerade während Corona sehen wir, dass Home-Schooling und Care-Arbeit immer noch sehr stark von Frauen geleistet wird. Ich hoffe, dass Familien zukünftig diese Arbeit eigenständig gerechter auf die Geschlechter verteilen. Darüber hinaus brauchen wir noch verbesserte Betreuungsangebote für die Zeit nach Corona – gerade in der Grundschule. Zudem möchten Firmen Frauen auch länger als Teilzeit beschäftigen, welches manchmal nur aufgrund fehlender Betreuung in der Grundschule nicht geht. Dementsprechend wird uns das Thema „Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung im Grundschulalter“ weiter begleiten. Für alle, die dieses Angebot benötigen, werden wir als SPD weiter streiten.
Ein weiteres Thema der Gesprächsrunde war die von Hubertus Heil (SPD), Bundesminister für Arbeit und Soziales, vorgestellte Weiterentwicklung der Ausbildungsprämie. Diese wurde als punktuelle Hilfe für den Ausbildungsmarkt gelobt, welcher auch unter der Corona-Pandemie stark leidet. Bezüglich der Bedarfsangaben in Betrieben bedarf es allerdings noch mehr Flexibilität nach Angaben aus der Wirtschaft. Zudem wurde das geplante Lieferkettengesetz diskutiert. Es waren sich alle einig, dass die Grundzüge zur Vermeidung von Umweltschäden, Kinderarbeit und der Verletzung der Menschenrechte genau der richtige Ansatz seien. Besorgt zeigten sich die Teilnehmenden hingegen bezüglich der Weitergabe von damit einhergehenden Verpflichtungen durch die großen Zulieferer an kleine und mittelständische Unternehmen.
Kleine und mittelständische Unternehmen sind der Grundpfeiler der sozialen Marktwirtschaft und des Wirtschaftsstandort Deutschlands. Deshalb ist es mir wichtig, mit diesen ins Gespräch zu kommen und einen offenen Austausch anzubieten. Für mich als Sozialdemokratin gehört es dazu, auf die wirtschaftlichen Akteure einzugehen sowie auf der anderen Seite auch auf ihre sozialpolitische Verantwortung hinzuweisen. Diesbezüglich bin ich für den offenen Austausch sehr dankbar.